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Aufbruch zu einer Reise


Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt um auf eine Reise aufzubrechen? Wird man schon von selbst feststellen wenn es Zeit wird? Oder gibt es einen richtigen Zeitpunkt an dem ich losziehen sollte?

Instinktiv dachte ich nur ans Weiterkommen als ich am südlichen Ende von Hornberg meinen Daumen heraustreckte. Ich war unterwegs in Richtung Triberg als mich der erste Fahrer nach einer guten viertel Stunde des Wartens mitnahm. Er selbst war Mechaniker einer Baufirma die seit geraumer Zeit die Stadt in Hornberg umgestaltet. Gegenüber eines Uhrenverkäufers und Herstellers in Triberg an der B 33 bin ich ausgestiegen.

Während den ersten Metern die ich entlang der B 33 zu Fuß zurücklegte stellte ich fest  wie schwer der Rucksack tatsächlich ist. Kurz nach der Brücke in Nußbach stoppte ich und aß eines der beiden belegten Brote die mir meine Mutter noch mitgegeben hatte (jetz weiß ich auch was sich in den Tupperdosen befand die ich ihr noch kurz vor meinem Start bringen sollte). Jetzt hatte ich deutlich mehr Platz in der wasserdichten Tasche in denen ich meine persönlichen Sachen und die Kameras aufbewahrte. Als ich mit essen fertig war, streckte ich wieder den rechten Daumen heraus und keine zwei Minuten später stoppte bereits ein Auto.

Auf dem Dach des heranfahrenden Autos war ein Kanu befestigt. Also ein Paddler  wie ich es selbst bald sein werde. Er war unterwegs an den Bodensee um dort zu paddeln. Für mich war klar dass ich bis Villingen eine Mitfahrgelegenheit haben werde. Als wir bald darauf dort ankamen, fuhr er spontan weiter bis nach Schwenningen um mich dort im Schwenniger Moos nahe des Eisstadions herauszulassen. Für ihn ein Umweg den er gerne in Kauf nahm.

Nun war ich also nicht mehr weit von der Quelle des Neckars entfernt. In einem nahe gelegenen Schrebergarten fragte ich nach dem Weg. Ein Mann gab mir dessen Beschreibung und es war nicht mehr weit. " Zurück in die Richtung aus der Sie  gekommen sind und über die Straße zu dem See. Dort ist die Quelle bei dem See".

Ich fand die Stelle bald, die sich in der Anlage befand die für die Landesgartenschau hergerichtet wurde. Ab hier konnte ich auf keinen Fall mit dem Boot starten denn der Neckar war nicht breiter als ein kleiner Bachlauf und wenige Zentimeter tief. Zu Fuß machte ich mich auf durch die Stadt, am Banhof vorbei und durch Wohnviertel immer entlang dem jungen Neckar bis ich das Ortsende erreichte. Dort reihten sich viele Einkaufsläden und Lebensmittelgeschäfte nebeneinander. Bei einem Bäcker kehrte ich nochmals kurz ein bevor ich  weiter auf dem Fußweg nach Rotweil lief. Der Fuß- und Radweg führte entlang einer viel befahrenen Straße. Es war unangenhem dort mit meinen noch nicht  gut eingelaufenen Bergschuhen zu laufen. Plötzlich fuhr vor mir ein prollig aufgemotzter  BMW mit großen Reifen und 17 Zoll Felgen an den Straßenrand. Ich war erstaunt als der Mann vom Schrebergarten zuvor vor mir stand. Seine Frau stieg ebenfalls aus. Er fragte spontan ob ich mitfahren wollte. Erfreut über diesen Zufall stimmte ich zu und wir fuhren auf der Schnellstraße nach Rottweil. Der Fahrer erzählte mir begeistert dass Australien das Land sei das er schon immer bereisen wollte, aber bis jetzt noch nicht dort war. Als ich mich in der Innenstadt von Rottweil für das Mitnehmen bedankte und die beiden mir alles Gute für die weitere Reise wünschten, sagte ich er solle sich Australien unbedingt anschauen, denn es sei ein schönes Land und eine Reise wert.

Nun war ich abermals mit dem so schweren Rucksack unterwegs. Erste fieberhafte Zweifel kamen auf ob ich es wirklich mit diesem Rucksack und dessen Gewicht auf all den geplanten Routen in England und Schottland schaffen werde. Der ist einfach zu schwer. Fast doppelt so schwer wie bei der Erlebnistour 2012. Sofort wurden die Zweifel fast nahtlos von Voreifer fürs Paddeln abgelöst. Im Vorbeilaufen schaute ich mir die Häuser und die breite Hauptstarße an, schenkte der Stadt aber keine weitere Aufmerksamkeit und lief vorbei an der Kirche hinaus über die Bogenbrücke die mich hinab zum schon deutlich breiteren (fahrbaren) Neckar führte. In der Ferne sah ich ein Wehr, daneben ein schönes Anwesen mehrer alter Häuser idylisch am Ufer des Flußes gelegen. Von einem Mann bekam ich die Auskunft dass ich es ein Stück weiter Flussabwärts versuchen sollte, es sollte nochmal ein Wehr kommen und danach sei eine gute Einstiegsmöglichkeit. Ich lief auf einer Wiese, immer entlang dem Ufer bis ich die Stelle fand. Der Wasserstand war sehr niedrig, seit Wochen fiel auch hier kein Regen.

Es dauerte eine ganze Weile bis ich alles augepackt hatte, das Boot fahrbereit und alles im wasserdichten Packsack verstaut war. Doch dann konnte es losgehen ich war bereit für die Reise auf dem Neckar. Langsam paddelte ich auf die erste kleine Stromschnelle zu.




 

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