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Aufbruch zur Radreise in Island


Es war schon komisch nach fast zwei Wochen die ich an einem Ort in Reykjavik verbrachte wieder aufzubrechen. Als ich morgens im Zelt wach wurde war das erste das ich hörte das Prasseln des Regens auf das Außenzelt. Ein Geräusch das nicht sehr motivierten ist aufzubrechen. Ich dachte für eine kurze Zeit –bleibst eben noch mal einen Tag länger, was sollst-. Der Schweinehund hat sich aber bald wieder verzogen. Es regnete jetzt bereits seit mehr als einer Woche. Mehrer Stunden am Tag non-stopp. Am frühen Nachmittag hörte es auf und das Zelt wurde noch trocken. Der Wind war dabei eine Unterstützung gewesen. Ich brauchte eine ganze Weile bis ich alles an Ort und Stelle hatte. Noch mal gab es bei Markus und Steff nebenan einen Kaffee. In ihrem Bus lag noch mein Solarakku zum laden. Um halb Fünf bin ich aufgebrochen. Es wäre sicher in Mitteleuropa oder gar Südeuropa zu spät gewesen um Aufzubrechen. Jedoch nicht hier. Bereits seit zwei Wochen habe ich keine Dunkelheit mehr gesehen. Nur wenn ich die Augen schloss. Und das war auch nicht wirkliche Dunkelheit. Ich winkte den beiden nochmals als ich den mittlerweile immer voller werdenden Campingplatz hinter mir gelassen habe.

Das erste Ziel war Pingvellier. Ich tu mich sehr schwer mit der Aussprache der Isländer. Das P wird nicht als P gesprochen sondern als englisches Th. So ist es auch mit einigen anderen Buchstaben bzw. Zeichen könnte man schon fast sagen. Markus erinnerte mich immer wieder daran, die Wörter richtig auszusprechen.

Ich schaffte es an dem ersten Abend nicht mehr bis nach Pingvellier. Der Ort ist einer der bedeuteten für die Isländer überhaupt. Schon vor etlichen Hunderten Jahren wurde diese Ort gewählt um über Gesetzte zu diskutieren und diese zu Beginn mündlich beschließen. Erst einige Jahrhunderte später wurden die Gesetze die der Gesetzessprecher ausrief aufgeschrieben. Dies nannte sich Thingversammlung. Vor 70 Jahren wurde an diesem Ort die Unabhängigkeit Islands ausgesprochen und wurde somit Eigenständig.

Ich verbrachte hier einige Stunden und schaute mich großzügig um. In Spalten soll das angeblich klarste Wasser der Welt fließen. Zu beginn läuft man dort vorbei wo die Menschen aus den Bussen aussteigen und Münzen  ins klare Wasser werfen. Angeblich soll das Glück und Reichtum bescheren. Ich sah sogar eine Kreditkarte dort unten auf dem Grund liegen.

Außerdem treffen hier die amerikanische und die europäische Erdplatten aufeinander. In den letzten  10 000 Jahren haben sich die Platten um bis zu 70 Meter angehoben.

Nachdem ich am späten Nachmittag noch einen Wasserfall sah, der etwa 25 Meter in die Tiefe stürzte habe ich die Teerstraße verlassen und bin auf einer Schotterpiste Richtung F550 gefahren. Nach etwa 10 Kilometer schlug ich Zelt. Ich war bereits im Hochland. Ich hatte Glück. Es regnete nicht. Die Wolken hingen jedoch tief und versperrten mir die Sicht auf die Gletscher die östlich vor mir lagen. Die Wikinger nannten bereits das Tal durch das ich führ „Kaldidalur“. Übersetzt das „kalte Tal“. Und das war es auch. Als ich am höchsten Punkt mit etwas über 700 Meter ankam stoppte ich zum Pause machen. Ich futterte etwas Brot mit Peanutbutter. Dabei sind mir fast die Finger abgefroren und ich musste meine dicken warmen winddichten Handschuhe anziehen. Leider hingen die Berge mit den Gletschern noch in den Wolken. Nur die Ausläufer der Gletscherzungen sah ich. Das Eis schimmerte magisch blau. Auch aus der Distanz war das gut zu erkennen. Ich war hier der einzige Radfahrer. Einige Jeeps passierten und auch zwei Busse mit Gruppen. Die Strecke war von sehr gut bis sehr holprig zu fahren. Manchmal glatt und eben wie Asphalt und dann wieder größerer Lava Schotter der mich über die Piste hoppeln ließ. Ich fuhr langsam und versuchte auszuweichen. Es klappte ganz gut.

Ich legte die etwa knappe 60 Kilometer Strecke an diesem Tag zurück.

 

Ich war jetzt unterwegs in Richtung Borganes das an der Westküste liegt. Unterwegs fuhr ich durch ein breites fruchtbares grünes Tal. Hier gibt es viele heißen Quellen das die Menschen schon vor hunderten von Jahren schätzten. In Reykholt lebte eins einst der Gesetzessprecher Snorri. Hier im Tal gibt es auch die größte heiße Quelle der Welt die per Sekunde 180 Liter Wasser fördert. Das Wasser ist 100 Grad heiß. Es versorgt 3 Städte das über Pipelines dort hin befördert wird.

In Borganes konnte ich meine Essensvorräte beim Schweinchen wieder füllen. Das Schweinchen ist das Logo der isländischen Food-discount-kette „Bonus“.


 

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Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Michael( ), 16.07.2014 um 09:05 (UTC):
Hey Klaus,
danke Dir sehr. Ich bin ganz oben angekommen in Isafjördur. Für vier TAge war ich hiken und raften rund um Hornstrandir. Das Land ist so schön, so vieles gibt es zu erleben und zu sehen. Bald bist Du ja auch wieder hir,
bis bald. Michael

Kommentar von Klaus( ), 11.07.2014 um 08:12 (UTC):
Hi Micha, in Gedanken reise ich mit dir und freu mich auf weitere Berichte. Liebe Grüße aus dem Schwabenländle



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