Nachdem ich das Apartment grob gereinigt hatte musste ich den Schlüssel in die Rue de Pins in die kleine rote Box zurücklegen. Dann konnte mein Camino beginnen. Ich lief immer am Wasser entlang in Richtung Bahnhof. Es war Ebbe und die vielen kleinen Segelboote lagen zum Teil auf dem Sand andere taumelten im Rhythmus der Wellen. Ich verlies Frankreich und lief über die Brücke die über den Rio Bidasora. Direkt nach der Brücke reihte sich eine Bar, Restaurant und Souvenirshop an den anderen.
Morgens in Hendaye
An der Grenze, ich verlasse Frankreich
Nur noch wenige Schritte bis nach Spanien.
Die erste Beschilderung. Der gelbe Pfeil der nach Santiago führt.
In dem kleinen Ort Irun stoppte ich auf einen Cafe con Leche, dann lief ich weiter durch die lebhaften Straßen und Gassen immer den gelben Pfeilen nach. Ich wollte einen kleinen Umweg nach Hondarribia machen. Der Ort soll besonders schön sein und vor allem seine Altstadt. Der Still war typisch für die Basken, große Steinelemente an en Häuserecken, Steinumrandungen an Türen und Fenster und alles immer wuchtig gebaut.
Die Altstadt von Hondarribia zählt zu einen der schönsten ganz Spaniens.
Ich war gerade dabei den Ort über Stufen bergauf vorbei an einer kleinen Kappele zu verlassen als der Regen immer mehr zunahm. Begeistertet war ich nicht darüber bereits nach den ersten knappen 10 Kilometer Regen zu bekommen. Ich lief weiter bergauf auf einem lehmhaltigen matschigen breiten Fahrweg. Im Wald um mich herum wuchsen verschiedene Nadelbäume und auch Eukalyptus. Immer wieder gab es kurze Waldstücke die abgeholzt wurden, oder es waren kleinere Forstarbeiten im Gang. So durch waren die Forstwege noch unwegsamer und matschiger.
Durch den Mischwald führte der Weg den Berg hinauf.
Nachdem ich eine etwas größere Kirche die ich bereits schon von der Stadt unten sah erreichte stellte ich mich dort angekommen kurz unter. Der Regen lies aber nicht nach und so lief ich nach einigen Minuten weiter. Der Weg führte durch einen Laubwald an denen Bäumen kein Laub mehr hing. Ich blickte zurück auf das Mündungsgebiet des Grenzflusses der in den Atlantik mündete. Die Berge waren Wolkenverhangen und kein besseres Wetter war in Sicht. Ein äußerst ungemütliches Wetter aber dennoch ein schöner Blick der sich mir bot.
Der Blick auf das Mündungsgebiet und die wolkenverhangenen Berge.
Der schmale Pfad auf dem ich lief stieg sehr steil an, es hatte schon fast etwas voralpines. Als ich oben ankam führte mich der Weg auf einem Wiesenpfad den Kamm immer weiter hinauf. Alles war Nebelverhangen und die Sicht reichte nur wenige Meter. Der Wind wehte heftig ungewöhnlich vom Atlantik her. Der Regen viel fast senkrecht vom Himmel. Auf dem langen Weg über den Kamm begegnete mir nur ein Mann der in kurzen Hosen und Windjacke in Laufschuhen an mir vorbeirannte. Ich sah jedoch sehr viele Pferde die gegen die Windrichtung in großen Gruppen auf einmal vor mir standen. Ein paar liefen sehr zutraulich und ohne große scheu auf mich zu. Immer wieder tauchten aus dem dichten Nebel die Silhouetten von Wachtürmen auf. Sie dienten im 19. Jh. Eigentlich sollte ich von hier oben die ersten Blicke auf die Vororte im Inland von Donostia San Sebastian sehen. Auch die Blicke über den Atlantik und ins Inland auf die Berge (Ausläufer der Pyrenäen) sollen sehr schön sein. Ich sah jedoch nur wenige Meter bis die Suppe aus dichtem Nebel mir die Sicht versperrte.
Auf dem Kammweg im dichten Nebel bergauf.
Ich bin fast ganz oben angekommen als der Regen nochmals zugenommen hat.
Ein neugieriges Pferd kommt auf mich zu. Im Hintergrund steht das rechte gegen die Windrichtung.
Einer der alten Wachtürme.
Für mich der erste Blick auf den Atlantik vom Jezikebl.
Der Weg führte mich auf Fahrwegen, Pfade und Treppenstufen hinab bis nach Pasia.
Die sehr schmale Hafeneinfahrt von Pasaia. Die Lotsen weisen der Autofähre den Weg.
Ich querte die schmale Mündung mit einer Personen Fähre und lief nochmal knappe 5 Kilometer weiter in Richtung Donostia. Eigentlich hätte ich hier die erste Nacht verbracht, da die Herberge jedoch nur über die Sommerzeit geöffnet hat blieb mir nichts anderes übrig als weiter zu laufen. Als es bereits Dunkel war kam ich an in der Jugendherberge Ullia auf dem selbigen Berg. Mich erwartete eine sehr schöne Herberge. Auf meiner ersten Tagesetappe habe ich keine weiteren Pilger getroffen. In der Herberge wurde mir berichtet das nur sehr wenige Pilger zu dieser Jahreszeit auf dem Camio del Norte unterwegs sind. Die letzten beiden waren vor einigen Tagen hier.
Die erste Unterkunft auf dem Weg. Die Jugendherberge Ulla.
Am ersten Tag hatte ich immer mal wieder Regen. Er hielt dennoch nur für kurze Momente an und war kein wirklich starker Regen. Eher wie etwas stärkere Nieselregen. So durch Trocknen die Kleiderstücke meistens wieder recht schnell. Womöglich hat das mit dem vielen Bergen hier zu tun in denen die Wolken festsitzen und stoßweise wieder weiterziehen. Bestimmt spielt aber auch der nahe Atlantik dabei eine große Rolle.
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