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Eine Reise nach Schottland


Es war das erste Mal das ich während einer meiner Reisen zurückkehrte. Es war zwar nur für fünf Tage, aber es war danach definitiv anders als zuvor. Ich hatte mich nach den drei Wochen die ich in Deutschland gepaddelt war langsam an das Reiseleben gewöhnt und habe ebenfalls angefangen dies wieder langsam zu Leben. Es ist schön wenn man nach dieser Zeit anfängt Dinge die um einem herum geschehen wieder sieht und wahrnimmt. Ein ganz einfaches Beispiel ist im Supermarkt. Vor drei Wochen war ich noch darauf fokussiert was ich als nächstes tun werde bzw. was wiederum danach zu erledigen sei. Jetzt füllten sich diese gewissen Zwischenräume die ich zuvor einfach nicht sah mit neuem.

Während ich die fünf Tage zurück im Schwarzwald war nahm ich mir Zeit für eine Mountainbike Tour auf gewohnten heimischen Trails. Die meiste Zeit jedoch verbrachte ich damit mir eine neue Route zu Recht zu legen. Schon am Ende meines Paddelabenteuers  auf dem Rhein hatte ich das Gefühl dass es zu einigen Kürzungen der geplanten Route kommen wird. Damals konnte ich mich aber noch nicht mit dem Gedanken anfreunden dies zu tun. Ich spürte jedoch dass es soweit kommen würde. Nach der Rückkehr viel dann aber der letzte Zweifel von mir und es war klar das es Veränderungen geben wird die ich dann auch für mich so akzeptieren konnte.

Was ich jedoch selbst nach drei Wochen immer noch bedaure, ist das ich das Packrafting wie ich es eigentlich  in Schotland wollte nicht vollkommen ausschöpfen konnte. Ein Grund also ein weiteres Abenteuer in der Zukunft zu planen und umzusetzen. Schottland ist einfach wunderbar und perfekt für solche Abenteuer. Owsome!!!

 

Ich war zu gleich überrascht, aber auch begeistert von Straßburg zu fliegen. Meine Eltern waren am selben Tag nicht weit von Straßburg aber noch in Deutschland verabredet. So ergab sich die Möglichkeit dass sie mich zum Flughafen mitgenommen haben. Ich hatte jedoch noch unglaublich viel Zeit als ich dort ankam. Erst vier Stunden später ging der Flieger. Seit 2007 bin ich nicht mehr mit Rynair geflogen. Ich fliege immer sehr gerne. Erstens weil es nichts Vergleichbares gibt wenn ein Flugzeug startet und landet  und natürlich der Höhepunkt ist die schöne Sicht (vorausgesetzt man sieht etwas) aus dem Fenster. Ich versuche immer einen Fensterplatz zu bekommen wenn es möglich ist.

Die Zeit bis zum „check in“ habe ich damit verbracht die Routen für die nächsten Wochen nochmals zu studieren und Berichte online zu stellen.

Ich kam am späten Nachmittag in London Gatwick an. Es dauerte fast eine ganze Stunde bis ich die schier endlose Schlange die sich über mehrere Schleifen zur „UK Borader“ zog passierte. Der Beamte schaute sich genau meinen Pass an, schaute anschließend  in meine Richtung und meinte „There must be something wrong, you haven´t got a beard. It´s not you isn´t it“ Auf dem Passfoto hatte ich mich bereits über ein viertel Jahr lang nicht mehr rasiert. Lächelnd  gab er mir meinen Pass zurück und wünschte mir einen guten Aufenthalt. Ich hatte die erste Lektion in Sachen englischem Humor erhalten und musste ebenfalls schmunzeln als ich zum Rucksack lief der bereits schon auf dem Band seine Runden drehte. Ich hatte noch keine Pounds. An einem Bankautomat habe ich die ersten „80 Pounds“ abgehoben.

Mit dem Bushuttle fuhr ich nach einer guten Stunde nach der Ankunft in Richtung Innenstadt Londons zur Victoria Station, dem Busbahnhof mitten in der Großstadt. Es war eine kontrastreiche Busfahrt wie sie nicht größer sein hätte können. Zu Beginn fuhr der Bus an einigen Landgütern vorbei. Bereits bei der Landung als der Flieger die dichte Wolkenschicht durchbrach konnte man die Anwesen erkennen. Dann auf die Autobahn und bald nach einer guten dreiviertel Stunde fuhren wir durch die ersten Vororte von London. Das was ich aus dem Bus von der Innenstadt sehen konnte,  war sehr interessant. Ein einziger Beton- Jungel mit Glas dazwischen, vielen Autos und immer wieder stoppte der Bus an den unzähligen Ampeln. Wir fuhren entlang der Themse. Kurz danach fuhren wir an der Westminster Abbey vorbei. Die Glocke Big Ben konnte ich jedoch nicht sehen und weder hören. Touristen liefen umher, Immer wieder leuchteten Blitzlichter für kurze Momente auf. Das Gebäude erschien mir riesig und faszinierte mich vollkommen. Ich genoss den Moment und die Blicke auf das ganz Geschehen. Es war bereits fünf vor neun Uhr als der Bus am Victoria Busbahnhof ankam. Eigentlich sollte der Nachtbus mit dem ich nach Glasgow fahren wollte schon abgefahren sein. Eher verzweifelt glaubte ich jedoch noch den richtigen Bus zu finden und war mir instinktiv sicher dass er noch nicht abgefahren sei. Ich hatte es im Gefühl. Als ich bereits schon eine ganze Weile orientierungslos herumirrte auf der Suche nach dem Bus fand ich einen Busfahrer den ich endlich fragen konnte. Ich war im falschen Gebäude lies er mich wissen. Ich rannte los, über die Straße bis zur nächsten an der ich warten musste bis die Ampel grün wurde. Meine Hoffnung schwand mit jeder Sekunde in der ich stehend auf den vor mir liegenden Busbahnhof schaute. Als ich endlich im Gebäude ankam war ich erstmal überwältigt von dessen Ausmaß. Am Infoschalter bekam ich die Info das ich es bei Plattform 20 probieren sollte. Vielleicht sei der Bus noch da. Es waren bereits 15 Minuten seit der bekannten Abfahrtszeit vergangen. Meine Hoffnung den Bus noch zu erreichen war so gut wie nicht mehr vorhanden. Dennoch rannte ich vorbei an den warteten Menschenmassen. Eine weitere Auskunft erlöste mich. Der Bus stand noch auf Plattform 18. Ich zeigte einer Frau das Ticket das ich zuvor online gebucht hatte. Ich hatte am Flughafen von Straßburg keinen Drucker um das Ticket auszudrucken, also fotografierte ich die Buchungsnummer und zeigte der netten Dame dieses besagte Foto. Die ersten vier Zahlen übereinstimmten mit ihrer Nummer auf einem Papier. Ich stieg in den Bus ein der bereits voll war. Die Reise nach Glasgow war also gesichert. 8,5 Stunden Busfahrt lagen vor mir. Am nächsten Morgen um 6 Uhr sollte der Bus dort ankommen. Ich kam Schottland immer näher…

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