Nach Deba führte mich der Camino durch einige Wälder.
Wie im Schwarzwald, wäre da nur nicht der Atlantik im Hintergrund. Eine der wenigen Male dass die Sonne für kurze Zeit zu sehen ist. Der blaue Himmel grenzt schon fast an ein Wunder.
Im Baskenland gibt es sehr viele Wegabschnitte die durch Nadel-, Eukalyptus- und Mischwald führen. Auf sehr vielen dieser Abschnitte wurde erst vor kurzem Holzfällerarbeiten durchgeführt. Um dort vorwärts zu kommen benötigte es etwas mehr Zeit, da man sich eine begehbare Route suchen musste, um nicht allzu bald nasse Schuhe zu bekommen. An einigen solchen Stellen gab es sogar schon kleinere Pfade die parallel zum breiten matschigen Fahrweg führten. Dies machte den Anschein also ob es dort schon ewig so matschige und nass sein musste.
Matschiger Abschnitte entlang am Camino wie sie keine Seltenheit waren.
Die Berge waren die ersten gut 180 Kilometer der stetige Begleiter. Blick ins Inland.
Als ich den Ort Markina betrat, wusste ich schon, dass es in einer Kirche etwas Außergewöhnliches zu sehen geben sollte. Ich habe davon im Guide gelesen. Entlang am Camino Del Norte, sind fast alle Kirchen geschlossen. Bei deren vor der ich stand war das anders. Sie war offen. Normalerweise gehe ich sonst selten in eine Kirche. Hier gehört das irgendwie mit zum Camino. Und schließlich sind es ja auch alte Gebäude, die mitunter zu den ältesten noch erhaltenen unsere Zeit gehören. Auf dem Camino gehört das zum Pilgern mit dazu. Das hängt nicht mit dem Glauben zusammen. Das spielt keine Rolle.
Die kleine Kirche von außen sah wie so manch eine andere aus,
aber von innen ganz anders. Um den Altar aus dem Mittelalter, der aus drei großen Steine besteht wurde die Kirche im Nachhinein erbaut. Nur wenige Holzbänke waren um den grossen Altar. Eine wirkliche Seltenheit so etwas in einer Kirche anzutreffen.
Bei meiner Ankunft in Markina, wusste ich schon das es keine Pilgerherberg geben wird. Es gab Pensionen zur Auswahl. Ich entschied mich für Pitis, eine private Wohnung die zu einer Pilger WG umgebaut wurde. Den Schlüssel und die Registrierung bekam bzw. erledigte ich in der gleichnamigen Bar.
Am nächsten Morgen kurz vor dem Aufbruch von der Pension Pitis gab es diesen Regenbogen am Himmel zu sehen. Blick vom Balkon.
Ich saß zum Frühstück in einem Kaffee nur unweit von der Unterkunft und verfolgte den Wetterbericht. Kurz danach, um ca. 10 Uhr hat es aufgehört (vorerst) und ich lief los.
Unterwegs sind die Wege weiterhin matschige.
Der erste blaue Pfeil den ich sah. Blaue Pfeile führen auf den Caminos in entgegen gesetzter Richtung, also immer fort von Santiago.
Kurze Rast in dem kleinen Ort Bolibar, aus dem der Befreier Südamerikas stammte, der hier geboren wurde. Neben der Kirche wurde eine kleine Kapelle errichtet. Zum Dank Venezuelas.
Anschließend führte ein gut erhaltener alter Pflasterweg hinauf zu einem Kloster.
Im Kreuzgang des Klosters Zenarruza.
Immer wieder sah ich in den Gärten Peperoni/Paprika der immer häufiger geerntet wurde. Für die pikanten Speisen. Chorizo zum Beispiel.
Auf diesem Wegabschnitt war ich besonders auf meine Stöcke angewiesen. Der Weg war schon matschige genug, da er jedoch durch eine eingezäunten Abschnitt für Kühe führte, ist es völlig normal, dass dieser auch von ihnen genutzt wird. Dies führt zu noch tiefere, matschigen Passagen. Hinzu kommt noch, dass der Weg auch mit Enduros befahren wirde. Mit den Stöcken drückte ich mich sehr nahe an und in den Dornenhecken durch um weiter zu kommen.
Baskische Tradition seit je her. Pferde und Ochsen ziehen verschiedene große Steinblöcke über den Boden. Noch heute wird diese weitergeführt. Zu meist auf den Plätzen in den Dörfern oder auf extra dafür hergerichteten.
Kurz bevor ich Gernika/Limo erreicht zogen nochmals heftige Regenwolken auf. Spektakuläre Blicke. Zum Glück fand ich eine Bushaltestelle um die knappe halbe Stunde unterzustehen.
Am Morgen nach dem Verlassen von Gernika blicke ich nach einem Anstieg zurück in das Tal. Langsam verzieht sich der Dunst, die Wolken und die Temperatur steigt leicht an.
Nach knapp über 150 Kilometer komme ich in Bilbao an. Die Stadt hat mit Ballungsgebiet etwa eine knappe Million Einwohner. Das Gebiet zieht sich bis nach Portugalete und noch ein Stück weiter zu den Küstenorten.
In Bilbao habe ich mir einen Tag Auszeit gegönnt. Ich habe mir ein Hostel gesucht so wie ich das bei vielen Reisen zuvor auch schon getan habe. Ich fand ein eines indem die Nacht 6 Euro kostete, inklusive Frühstück das gar nicht mal so schlecht war. Es gab auch richtigen Filterkaffee. Außerdem traf ich auch einige andere Menschen im Hostel. Jedoch kein Pilger. Weit und breit war keiner zu sehen und auch von keinem zu hören der im Umkreis sein könnte. Der del Norte war also doch noch ursprünglich oder vielleicht pilgerten eben einfach keiner im Winter außer ich. Auf dem Frances war das vor 3 Jahren anders.
Die Kathedrale wurde dem Apostel Santiago gewidmet und ist neben der Kathedrale in Santiago die einzige.
Das Guggenheim Museum. Ein Kunstwerk aus Stahl und Stein. Auf der anderen Seite befand sich das Hostel.
Starker Kontrast zu der schönen Altstadt mit den vielen Bars und Geschäften.
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