Aus der geplanten Besteigung des Daubenhorns auf der längsten Klettersteigroute der Schweiz wurde an diesem Wochende nichts. Beim Kauf der Karte für die Gemmi- Bahn wurde mir davon abgeraten da im oberen Teil noch zu viel Schnee und Vereisungen waren. Ich solle es ab Ende Juni versuchen. Und das werde ich.
Ich fand mich oben angekommen auf dem Gemmipass am Einstieg des Erlebniss Klettersteige ein, der spektakulär in der Fluh verläuft ein. Der Steig ist quasi eine Querung mit gelegentlichen Ab- und Aufstiege, gespickt mit Nepal Steig, Holzelementen wie Baumstümpfe, Drehleiter und Netz. Zuletzt verleiht einem etwas das Gefühl auf einem Piratenschiff den Mast zu erklimmen. Nur der Blick über den Ozean fehlt eben. Dafür geniesst man ein Bergpanorama.
Hier oben, beim Einstieg vor dem etwa 50 Meter langen Nepalsteig bin ich auf Brent aus Soith Carolina gestossen. Er sprach mich an und meinte ob ich ihn auf seinem aller ersten Steig begleiten würde. Sonst würde er nicht gehen. Er war ein blutiger Anfänger der ab und zu litt. Gekleidet in Jeans Hemd, kurze Hosen und Chucks. Er meinte es sei etwas chilly hier oben. Nun, meine Regenjacke die ich für alle Fälle meistens in den Bergen dabei hatte lehnte er ab. Gefallen hätte er jedoch nach den ersten Metern an den Handschuhen gefunden, denn seine Hände wurde bereits wund und kalt vom Drahtseil.
Ich benötiget mit Brent etwa gut viermal so lange für den Steig, was mich aber nicht störte. Ich hatte eine nette Unterhaltung und ich filmte Brent mit seiner Go Pro, die er dabei hatte um die Momente seiner 6 wöchigen Europa Reise einzufangen. Auserdem ist es schön etwas zurück zu geben. Wie oft wurde mir schon auf Reisen geholfen. Unzählige Male. Now it's my turn.
Blick auf den unteren Teil vom Daubenhorn. Von Leukerbad aus gesehen.
Panorama am Einstieg zum Steig, unten liegt Leukerbad.
Zu Beginn über den Nepalsteig.
Brent im Steig.
Im Steig
Über die Drehleiter geht's hinauf.
Blick hinunter nach Leukerbad.
Panorama am Austieg vom Steig auf dem Gemmipass.
Am Nachmittag haben wir den Steig beendet und ich habe mich aufgemacht, mit Steigeisen den Daubensee einmal zu umrunden und zurück zur Gemmi zu gehen. Brent fuhr mit dem Zug zurück nach Interlaken ins Hostel. Es lag zu dieser Zeit noch viel Schnee. Der See war noch zum Teil gefroren und auf der Eis- und Schneeschicht waren gut die Spuren der Bullys zu erkennen.
Blick auf den Daubensee.
Am süd-östlichen Ufer querte ich zwei alte Lawinenfelder. Ungefährlich.
Am Daubensee.
Panorama am Daubensee.
Am Nord/West Ufer waren Steigeisen zwingend nötig.
Blick hinüber zu den zuvor gequerten Lawinenfelder.
Schmelzwasser fliesst in den Daubensee.
Am Abend kehrte ich mit der Bahn zurück nach Leukerbad. Ich spazierte eine Weile durch den Ort und fand dabei einige der alten Häuser des Ortes.
Blick aus der Gemmibahn auf den spektakulären, schön von den Römern gegangenen Weg.
In den Strassen bzw. Gassen von Leukerbad.
Bei einer Bank setzte ich mich. Ich meldete mich bei meinen Eltern um mich nach dem Zustand bzw. Befund von Arcos entfernter Milz zu erkunden. Eventuell könnte es ein Tumor sein. Hund Arco ist seit 12 Jahren Bestandteil der Familie. Er ist aus Spanien, lebte einst auf der Strasse und gehört der Rasse LaStraMi an (Land Strassen Mischling). Es stellte sich heraus das es kein Tumor war doch bis heute ist Arcos Zukunft ungewiss, da sein Gesundheitszustand ständig schwankt. Am Abend kehrte ich vom Ortsbesuch zurück zum Auto und warf einen Blick in den SAC Klettersteig Führer. Ich entschied mich nach Evolene zu fahren. Dort wollte ich am nächsten Morgen einen Steig gehen,der sich viel versprechend anhörte.
Ich hatte Glück gehabt, denn erst als ich im Auto war fing es an zu regnen
Vom Wallis aus fahre ich wieder ein Tal empor. Dieses Mal Richtung Arolla. Der Blick zurück auf Sion.
Der Nachtplatz,. Von hier aus sind es wenige Meter zum Zustiegs des Klettersteigs.
Blick auf einen Teil der Fluh. Hier verläuft der Steig.
Am Abend stellte ich das Auto am Parkplatz nahe dem Einstieg ab und machte mich Nacht fertig. Da ich den Schlafsack vergessen hatte, wickelte ich mich in drei Lagen Kleider und in die Rettungsdecke die sich in jedem Rettungspaket befindet. Ich war überrascht wie wenig sie knisterte als ich mich im Schlaf drehte.
Am nächsten Morgen nach kurzem Frühstück bin ich um kurz nach 8 Uhr in den Steig eingestiegen. Er war durchaus technisch. Besonders das letzte Stück. Ich hatte etwa eine vier Meter lange stark überhängende Pasagge vor mir. Ich bin mir sicher das diese die bisher schwerste Stelle war, die ich je gegangen war. Ich schliesse dies daraus, dass ich mich die letzten gut zwei Meter nur noch mit den Armen hochziehen könnte, da es sehr schwierig war mit den Schuhen Halt an den Eisenbügel zu finden. Ich hatte ständig das Gefühl jederzeit leicht abzurutschen und keinen Halt mehr zu finden.
Der erste Abschnitt ist eine 4. Er ist gut zu gehen, nur das Wasser das von oben herab tropft stört gelegentlich. Zwecks dem nassen Fels hatte ich keine Schwierigkeiten. Ich benutzte den Triolet von Scarpa.
Blick nach oben im ersten Teil. < br />
Blick nach unten. Dort ist der Einstieg.
Hier beginnt der letzte Teil. Gleich der Einstieg hat etwa 2 Meter Überhang, ist aber mit der Richtigen Wahl der Schritte problemlos zu gehen.
Blick nach oben, das kommt auf mich zu.
Auf dem Bild etwas besser zu erkennen. Die längere überhängende Passage.
Über dieses Netz steigt man aus der Wand hinauf zum Ausstieg.
Oben angekommen.
Beim Abstieg hinab über den Bergwanderweg zum Ausgangspunkt. Im Hintergrund liegt Evolene.
Die letzte Portion Adrenalin holte ich mir an diesem Sonntag auf einigen Trails oberhalb von Gampel. Lokals haben mir die Beschreibung gegeben über Jeizinen nach Bratsch zu fahren. Die Trails waren sehr flüssig und schnell zu fahren. Dazu gab es sonnige Ausblicke in das breite Rohnetal. Die hohen Berge dagegen waren wolkenverhangen. Am Abend fuhr über das unter Wallis zurück ins Simmental.
Die Pyramiden. Steinformationen geschaffen durch die Erossion.
Das breite Rhonetal.
Unterwegs auf den Trails oberhalb von Gampel. Gekommen bin ich von Bratsch. Sehr schöne, weniger technisch aber sehr schnell fahrbare Trails mit toller Kulisse. Ride your way, this time I ride fast.
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