Am Horizont war ein schmaler, langer orangefarbenen Streifen zu sehen. Die Sonne war kurz davor aufzugehen. Wir flogen über den Iran. In unregelmäßigen Abständen sah ich die Lichter der Häuser aus dem Fenster. Kurz darauf landete der Airbus in der Hauptstadt Muskat im Oman. Meine ersten Begegnungen mit einem arabischen Land. Am späten Abend stieg ich mit einer deutlichen Überzahl von Asiaten in das Flugzeug zum Anschlussflug nach Bangkok.
Um kurz vor halb fünf landete der Airbus am nächsten Morgen am Suvarnabhumi Flughafen. Mit einem älteren Mercedes Bus dem Airport Express, fuhren wir auf dem Highway, vorbei an goldfarbenen Statuen in Richtung Stadtzentrum. Im Hintergrund sah ich Wiesen, ab und zu Palmen und in der Ferne vereinzelt Hochhäuser. Nach einer Weile erschienen die ersten Gebäude, umgeben von riesigen Werbetafeln, die an Metallkonstruktionen befestigt waren. Der Verkehr nahm zu. Busse aus denen dichte Abgaswolken drangen fuhren vorbei. Manche standen regungslos auf der linken Fahrbahnspur. Motorradfahrer trugen weise Masken zum Schutz der Abgase.
Ein Gewirr aus Stromleitungen, manche hingen durch, andere wiederum waren aufgewickelt an den Betonmasten. Neben einer Brücke erstreckte sich auf mehreren hundert Meter ein Armenviertel. Häuser aus Holz, Wellblechdächern und Stofftüchern standen zwischen den Glasfassaden der Hochhäuser. Ich war schwer beeindruckt von all dem vielen Neuen.
In der Stadt angekommen, kaufte ich bei einer Garküche um die Ecke für 25 Baht (ca. 0,60 Euro) meine erste gooy ay dee oe (Nudelsuppe). Anschließend quartierte ich mich im Lub d zu Thai „schlaf gut“ für die nächsten Tage ein.
Der Stadtteil Ko Ratankosin (Ko bedeutet Insel) ist der älteste Bangkoks. Am Rande des breiten Fluss Chao Phraya thronen prächtige Tempel zwischen den Häusern empor.
So auch der Wat Pho, einer der eindruckvollsten Tempel in der 7 Millionen Metropole. Er beherbergt den größten liegenden mit Blattgold verzierten Buddha der Welt. Er misst 46 Meter in der Länge und 15 Meter in der Höhe. Die 4 Chedis Phra Maha Chedi Si Ratchakan (turmartige Buddhatempel) sind mit Mosaiken aus Kacheln zusammengesetzt verziert. Sie wurden von den Königen Rama I., Rama II. und König Raman IV. erbaut. Des weiteren waren weitere Tempel und die größte Sammlung an Buddhadarstellungen zu sehen.
An den Ständen in Bangkoks Chinatown konnte man so gut wie alles kaufen. Von getrockneten Lebensmittel wie Fisch, bunte Kleidung, Taschen, Schmuck und unzählige andere Sachen. Die Menschen schoben sich durch die schmalen Gassen, vorbei an den kleinen Stände und Buden. Von allen Seiten her ertönten Stimmen, es wurde gehandelt und Angebote wurden verkündet. Zwischen drin Menschen, die für ein paar Baht Gerichte, frisch gepresste Säfte und Obst verkauften.
Eine Möglichkeit um in die weit auseinander liegenden Stadtteile zu kommen ist mit dem River Express Boot. An den Anlegestellen wir das Boot nur mit einem Seil befestigt, sodass der Hintere Teil des Bootes am Pier anliegt. Die Passagiere springen schnell über und weiter geht es. Navigiert wird das Schiff mit einer Trillerpfeife. Anhand der Pfiffe eines Bootsjungen weis der Kapitän wie er das Boot steuern muss. Eine Fahrt kostet 13 Baht.
Mit dem Sky Rail, eine Bahn die über die Staraßen Bangkoks fährt, entkam ich für einen Augenblick dem anhaltendem Verkehr und deren Abgase. Auf dem Weg zum Siam Square fuhren wir an dem riesigen Lumphini Park vorbei. Ein schöner Ausblick mit all den Grünflächen. Im Hintergrund zwischen dem Dunst der Abgase ragten so weit das Auge reicht die Hochhäuser empor.
Ich selbst habe auch die Erfahrung mit der Touristenabzocke gemacht. Einmal mit einer der angeblich so billigen Tuk Tuk fahrt und mit der Studentenmasche.
Nach vier Tagen Großstadt mit all den Abgasen und der Hektik, habe ich jetzt erst einmal Lust auf ländliches bekommen.
Mit dem Bus fahre ich in den nördlich von Bangkok gelegenen Khao Yai National Park…