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Der Abschied


Das war sie also eine meiner letzten oder besser gesagt die zweitletzte Zugfahrt meiner Reise. Die langsam an mir vorbeiziehende Landschaft lenkte mich nur schwer von den Gedanken ab. Zu stark befassen sie mich. Ich begebe mich auf direktem weg nach Norden entlang am Golf von Thailand. Langsam wie im Zeitraffer liefen einzelne Erlebnisse wie ein Film vor meinen Augen ab. Soll es das schon gewesen sein? Ich stellte fest dass ich eigentlich noch nicht zurück wollte. Zu intensiv zu erlebnisreich waren die letzten Wochen. Und die Lust auf Neues war noch nicht ausgeschöpft. Jedoch war der Rückflug schon gebucht und die Reisekasse war auch schon fast ausgeschöpft. Dieser Gedanke riss mich zurück in die Realität. In einen der letzten Wagen des Nachmittagszuges nach Bangkok der dort am nächsten Morgen eintreffen sollte. Ich befand mich in der dritten Klasse.

 

Vor mir lag eine der besten Zugfahrten dieser Reise. Mit tollen Erlebnissen und Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen. Was ich aber bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste.
Die Sonne stand noch hoch oben am Himmel. Die schwüle hohe Luftfeuchtigkeit  war äußerst  unangenehm. Mir war warm und ich schwitzte. Ich hatte Glück, dass ich den Sitz am Fenster in Fahrtrichtung zugewiesen bekam. Die Luft die durch das geöffnete Fenster strömte war zwar fast so unangenehm warm wie die im Zug jedoch erfrischte sie etwas. Als die Sonne am Abend unterging und die Temperatur um ein paar Grad gesunken war wurde es noch angenehmer und gut zum aushalten.
Der Zug stoppte und weitere Personen sind in den Wagen eingestiegen. Ein Mann mit seiner Tochter wie sich später herausstellte und ein weiteres etwas älteres Paar näherten sich uns und blieben auf der gegenüberliegenden Seite stehen. Es wurde mit Gestik diskutiert, gegenseitig wurden die Fahrkarten gezeigt und auch an meiner waren sie interessiert. Ein Farang der konnte nur fehl am Ort sein der reist doch nicht in der dritten Klasse! Ich zeigte auf meine Platznummer die mit der Nummer  auf der Fahrkarte übereinstimmte. Nach der kurzen aber dennoch angenehmen Unruhe setzten sich alle auf ihren Platz. Mir gegenüber saß jetzt die junge Frau vom Bahnsteig zuvor. Neben ihr der Mann der mir schon zuvor gegenüber saß und neben mir war frei. Wir teilten uns den Platz mit unseren Taschen.
Der Zug ruckelte wieder langsam los. Die Leute um mich herum weckten mein Interesse aber ich war mir sicher dass ihres genauso.
Es stellte sich heraus dass fast alle meiner mittlerweile fünf Gesprächspartner gebrochenes englisch sprächen außer dem Mann mit seinem Kind. Er gab ihm ständig etwas zu essen. Das Kind stand gut ihm Futter das stand jedenfalls fest. Das ältere Paar gestikulierte mit lustigen Aktionen wie das Kind weiter und weiter gefüttert wird bis es platzt. Selbst der Vater musste mitlachen, änderte jedoch nichts und fütterte das kleine Riesenbaby immer brav weiter. Was man ihm jedoch nicht lassen konnte und aeuserst bemerkenswert war wie er sich um das Kind kümmerte. Als es müde wurde und sich hinlegte stand er auf, wickelte es ein und schaute das es ihm gut geht. Ein stolzer Vater der seine Pflichten erfüllte so dachte ich mir.  
Ich erzahlte den anderen von meinen bisherigen Erlebnissen und Erfahrungen, woher ich komme und wohin ich gehe. Es wurden viele fragen gestellt.
Die Stimme einer rufenden Frau war zu hören. Ich kannte diese Art von Rufe. Sie heben sich meist von allen anderen ab. Sind deutlich Lauter. Ein Blick den Gang entlang bestätigte mir mein Gedanke. Umso begeisterter war ich als ich sah dass die Frau auf dem Tablett Styroporbehälter trug. Seit den letzten Tagen wurde Phat Thai das ein einfaches Nudelgericht ist meine Lieblingsessen im Zug. Pa Thai wurde entweder in diese Styroporbehälter verpackt, was nicht umweltfreundlich ist da sie nach dem Gebrauch aus dem offenen Fenster des Fahrenden Zuges fliegen. Wenn sie in Zeitungspapier gewickelt sind, hat sie eine Frau selbst meist zu Hause zubereitet. Diese schmecken dann nochmals besser als die anderen. Wenn ich Zug fuhr dann meistens den ganzen Tag, also gab es auch alle Mahlzeiten die ich zu mir nahm im Zug. Nach den Nudeln verspeiste ich noch zwei saure Mangos.
Kaum waren auch die anderen fertig, flogen die Behälter in hohem Bogen aus dem Fenster. Mit einer Bewegung deuteten sie mir dasselbe zu tun. Sollte ich mich aufregen, den Kopf schütteln, sagen „that’s norty“. Ich schüttelte den Kopf, lief zum Vorraum und steckte die Reste in den halbvollen schwarzen Müllsack. Nur zwei der fünf Personen um mich herum liefen ebenfalls zum Vorraum. Als ich zurückkam nickten und lachten mir die beiden zu.
Nach dem Essen hörte ich etwas Music, achtete aber nicht mehr auf die in der Dämmerung vorbeiziehenden Landschaften sondern war wieder in meinem Gedankenrausch versunken.
Die letzten Stunden verbrachte ich mit den versuchen die letzten Worte Thai zu lernen. Wir benutzten mein kleines Dictionery. Die Junge Studentin schrieb mir ein paar einfache Sätze in eines meiner Bücher die ich immer bei mir im Bus oder Zug trage. Als Gegenzug schreibe ich ihr ein paar deutsche Wörter auf womit sie aber überfordert war. Wir beließen es beim englischen.
Der Zug stoppte plötzlich. Wir standen gerade ein paar Sekunden als ich von einem jungen Mann gegenüber mir angesprochen worden bin. „Ohhh“ und zeigte mit dem Finger aus dem Fenster. Neben den Bahnlinien liefen auffallend gekleidete Frauen in roten Hautengen Kleider umher. Seine Blicke wanden sich nicht mehr von dem Bordell ab. Er wurde ganz unruhig auf seinem Sitzt. Die junge Studentin neben ihm schlug ihm leicht auf den Arm und schüttelte den Kopf. Der Zug stoppte noch zwei weitere male, keine regte sich jedoch auf. Wir mussten Mittlerweile eine Verspätung von knapp eineinhalb Stunden haben. Für einen kurzen Moment bekam ich Panik, ich dachte an meine Unterkunft die ich in Prachuap Khiri Khan erst mal noch suchen musste. Es würde ein Uhr werden bis ich dort ankomme. Ist dann überhaupt noch jemand wach?  Im nächsten Moment war die Panik auch schon wieder verflogen, was sollte denn schon kommen. Ich saß im Zug, in Thailand und hatte lustige und lebensfrohe Menschen um mich herum. Dass allein war schon Grund genug keine Panik zu bekommen.
An einem Bahnhof, ich schätze im Nachhinein nicht weit von meiner Endstation entfernt, sah ich draußen auf dem Gleis gegenüber den Orient Express stehen. Drinnen saßen wohlhabende Leute. Leicht gedämmtes Licht erhellte das Wageninnere.
Kurz vor dem nächsten Stopp, ertönte lautes Geschrei, daraus wurde eine lautstarke Rauferei, gefolgt von zwei dumpfen Schläge. Das ganze Abteil stand Mittlerweile und verfolgte das Geschehen am anderen ende des Wagens. Eine Schlägerei zwischen Thais. Ich sah die Fäuste fliegen. Leute riefen und schrieen. Ich habe kein Wort davon verstanden. Ich nah an es waren Hilferufe. Als der Zug am nächsten Bahnhof nur ein paar Minuten danach zum stehen kommt wurden die beiden von Polizisten aus dem Zug gezogen. Die Menschen setzten sich wieder und der Zug fuhr weiter. Das alles dauerte nur wenige Minuten. Die für mich unangenehmsten seit dem späten Nachmittag.
Ich überlegte mir ob ich mein Thaiwörterbuch nicht der Studentin schenken sollte. Sie schien es zu mögen, die Fahrt über hatte sie immer wieder durchgeblättert, mich gefragt wenn sie was wissen wollt. Zum Schluss habe ich mich aber dagegen entschieden, zu viele Erinnerungen an meine Reise verbinde ich damit. Allein schon die ganzen Notizen im Inneren. Das konnte ich nicht hergeben.
Ich bedankte mich für die tolle Zeit, wünschte alles gut und stand müde um halb zwei am Bahnhof von Pratchuap Khiri Khan. Das erste Hotel war leider voll. Morgen könne ich wieder kommen dann sei wieder etwas frei. Ich hielt mir die Option für den nächsten Tag frei. Ich folgte der Webeschreibung um die nächste Ecke und fand noch ein freies Zimmer im LalaIn. Lala die Besitzerin war sehr nett und lud mich noch zur Bar nebenan ein. Ich sagte für den nächsten Abend zu an diesem war ich zu müde und wollte nur noch auf mein Zimmer. Ich duschte und legte mich schlafen um fit zu sein für meinen letzten ganzen Tag bevor ich zurück nach Bangkok fuhr.
Unten im Eingansbereich traf ich auf die Mutter von Lala. Ich war froh dass ich bei meiner Ankunft ein paar Stunden zuvor schon mit Lala über das Motorbike gesprochen habe. Den letzten Tag wollte ich ganz ruhig angehen, mit dem Motorbike die umliegende Landschaft anschauen und die Erinnerungen und Erfahrungen der letzten Wochen Revue passieren lassen.
Nach einem Crossaint und Nescafe zum Frühstuck drehte ich den Schlüssel im Zündschloss und fuhr langsam los. Ich wusste nicht wohin, es war mir auch egal ich wollte die Fahrtluft spüren und einfach nur genießen. Es war ein ruhiger Morgen und der Ort wirkte verschlafen. Ich fuhr südlich entlang der Promenade. In der weit gezogenen mondförmigen Bucht schaukelten kleine Fischerboote im Wellengang. Die Boote waren in unterschiedlichen Farben bunt gestrichen. Links und rechts neben dem kleinen Masten das ein Tuch trug waren einzelne Lampen in mehreren Reichen nebeneinander befestigt. Einige waren mit Neonröhren ausgestattet. Auf offenen See habe ich das gleiche schon mal bei Nacht an einem großen Fischkutter gesehen. Die Leuchtmittel werden benutzt für das Shrimpfischen. Der Shrimp wird so durch angezogen und kann per Netzt gefangen werden.
Frauen und Männer saßen am Rande der fast leeren Straße. Sie verarbeiteten den frischen Fisch. Auf Bambusmatten lagen aufgeschnittener Fisch und kleine Tintenfische in der frühen Morgensonne zum trocknen aus. Ich mochte den fischigen Geruch. Er erinnerte mich an das Angeln am offenen Meer. Auf einem Militärgelände über das die Straße führte verließ ich Pratchuap Khiri Khan.
Die Strasse brachte mich wieder zurück an das Meer. Hinter den Bergen die ich soeben hinter mir gelassen hatte, ragten schon die nächsten aus dem Wasser heraus dazwischen eine weitere halbmondförmige Bucht in deren Schutz. Einzelne Hauser standen neben dem Straßenrand. Sie standen immer dichter aneinander. Kurz darauf fuhr ich durch den kleinen Hafenort Khlong Wan.
Am Ende der Stadt bog ich auf einen Pier ab, der weit bis in den Golf von Thailand ragte. Das Motorbike stellte ich unter dem großen Dach in der Mitte ab. Auf dem Boden lagen kleine silberfarbene Fische und kleine Tintenfische. Die Überreste des Fanges der hier verladen wurde. Auf einem größeren Fischerkutter wusch sich ein Mann mit einer Schussel vol Wasser. Das Wasser schöpfte er dazu aus einem großen 200 Liter Fass. Gerade als mein Blick nach Links schweifte sah ich eine Ratte die über das Deck des Bootes rannte und zwischen gelagerten Sachen auf dem Deck verschwand. Nebenan Reparierten junge Fischer ihre Netzte. Ich blieb nicht lange unbemerkt als ich Fotos von der Gruppe machte. Die Frage „where do you come from“ beantwortete ich mit Germany worauf ein Lautes ohhh folgte. Die Jungen Leute lachten laut, ich verabschiedete mich zog den Helm auf und fuhr zurück auf den Highway.
Ich folgte im für einige Zeit. Ich wusste absolut nicht wo ich mich gerade befand. Es war mir auch egal, viel zu groß war das Gefühl der Freiheit, dass ich immer mehr wahrnahm. Für mich das Größte und Beste was ich haben und leben kann. Ich bog rechts auf eine kleine Strasse ab die mich ins Landesinnere brachte. Auf beiden Straßenseiten ragten Kokosnusspalmen empor. Beim Versuch in die Ferne zu blicken vernahm ich kein Ende der hohen Palmen. Neben einigen Hütten lagen meterhoch die trockenen Kokosnussfasern der Schale.
Auf all den Märkten die ich besucht habe sah ich Schusseln, Tassen und Besteck die aus der Schale und aus dem Stamm der Palme selbst gefertigt waren. Vielleicht wurde ja eine dieser Schalen dich ich sah aus einer dieser Palmen gefertigt die hier mal stand. Mich überkam ein Gefühl tiefer Zufriedenheit.  
Schon seit einiger Zeit frage ich mich  wie wohl die Pflanzen aussehen an denen die Ananas wächst.
So eben als ich wieder auf dem Land fuhr dachte ich wieder an die Ananas. An einer Kreuzung überlegte ich kurz, folgte meinem Instinkt und bog rechts ab. Die bis dahin noch geteerte Strasse ging abrupt in eine sehr schlechte Buckelpiste über. Erst achtete ich nicht genau auf die Felder links und rechts neben mir. Dann erkannte ich die Blätter der Pflanzen wieder. Sie kamen mir bekannt vor. Einige Wochen zuvor als ich in einem Elefanten Camp in Ayuttaya vorbeischaute, aßen die Elefanten genau diese Blätter. Beim genaueren hinsehen bemerkte ich die noch kleinen roten Früchte. Ananas. Auf der anderen Seite waren die Früchte schon etwas größer und auch gelber. Reif genug um sie zu ernten.
All die Früchte hier schmecken viel besser da sie reif geerntet werden und ein besseres Aroma haben. Den Geschmack einer Banane war einfach genial. In Nationalparks habe ich mir sie selbst von den Stauden gepflügt. Zum Sonnenuntergang fuhr ich zurück. Vorbei an Reisfelder, Kokosplantagen, Ananas- und Mangoplantagen. Zurück auf der Strasse  reihten sich die Obst und Gemüseverkäufer auf dem schmalen Seitenstreifen. Jeder verkaufte dasselbe. Mehrere Mango Sorten, Bananen und Citrus  Früchte bot jeder im Überfluss an. Vorbeifahrende Autos, Busse und Lkw’s wurde mit Handzeichen zum halten aufgefordert. Meist jedoch erfolglos. Die thailändische Art seine Waren an den Mann zu bringen.
Ich stoppte an einem der Stände. Ich war neugierig auf die Mangoarten die ich noch nicht kannte. Ich liebe Mangos. Eine Frau schnitt geschickt mit einem Messer Streifen herunter. Ich war begeistert. Das Fach unter dem Sitzt indem normalerweise der Helm lag, lud ich voll mit Mangos. 
Zurück in Pratchuap Khiri Khan verbrachte ich meinen letzten Abend. Auf dem Night Bazar nahm ich die letzte Suppe und das letzte Fischgericht bei einer unglaublich schönen Atmosphäre zu mir. Die Menschen waren glücklich, das geschehen um mich herum machte mich glücklich.
Am Abend zu vor versprach ich Lala das ich an meinem letzten Abend in ihrer kleinen Bar neben dem Hostel vorbei schaue. Es lief Reggae Musik, an den Fensterscheiben hingen Geldscheine aus den Nachbarländern Burma, Kambodscha, Laos und aus etlichen anderen Ländern die Reisende hinterlassen haben. Euros waren keine Vorhanden. Ich entschied mich dann doch nicht meinen 50 Euro Schein hinzuhängen da ich den Schein ab Frankfurt bestimmt noch brauche. Da bin ich mir sicher.
Den Abend über tranken wir Chang, lachten viel und erzählten gegenseitig Geschichten. Nach einigen Bier schätzten wir unser Alter. Ich schätze Lala auf 26. Sie war 36, geschieden und hatte zwei Kinder. Bevor ich früh morgens ins Bett bin erzählte sie mir dass sie froh sei dass die älteste Tochter bald mit der Schule fertig sei. Bei uns nennt sich diese Grundschule. Ich spürte wie sehr sie mit der schlechten Lebensweise und Verhältnissen zu kämpfen hatte. Mit gemischten Gefühlen schlief ich ein.
Am nächsten Morgen hatte ich noch bis neun Uhr das Motorbike bevor ich es wieder abgeben musste. Um halb elf fuhr der Zug nach Bangkok. Zuletzt habe ich mir überlegt, möchte ich auf den Berg nahe dem Meer in Pratchup Khiri Khan auf dem eine Tempelanlage gebaut wurde und ein letztes mal Innehalten.
Als ich gerade zu der Türe des Hostels lief, stand im Vorhof die Bayerin die ich von der Insel der Tage zuvor kannte. Sie blieb noch für zwei weitere Tage auf der Insel. Genau wie ich verbrachte sie in der Umgebung ihre letzten Tage bevor auch sie zurück nach Europa flog. Ich verabschiedete mich wünschte ihr alles Gute, setzte den Helm auf und fuhr los zum affigen Berg wie sich herausstellte.
Neben den Stufen die zur Tempelanlage führten parkte ich das Motorbike auf der anderen Straßenseite. Der erste Affe balancierte geschickt auf den dünnen Stromkabel die ein paar Meter über der Strasse spannten. Am Betonmast an dem die Stromkabel endeten, kletterte er hinab und verschwand zwischen den parkenden Autos.
Ich lief die mehreren hundert Stufen zur Anlage hinauf. Die älteren Affen saßen auf den Stufen, entlausten sich gegenseitig was sehr lustig aussah. Die Jungen kletterten auf dem Geländer herum oder rannten umher. Manch einer der mutig genug war näherte sich meiner ausgestreckten Hand und zog mir das Stück Holz von den Fingern.
Es kam auch vor das ich von einem älteren Affen angefaucht wurde der sein Junges in den Armen hielt. Einmal bin ich von dem Fauchen so stark erschrocken dass ich zurück geschreckt bin.
Von oben genoss ich den Blick auf die Stadt die nicht sehr groß von hier oben wirkte. Zu meiner linken und rechten schmiegte sich die nachfolgenden halbmondförmigen Buchten entlang. Dazwischen wo sie aufeinander trafen erhoben sich schroffe Berge aus dem Wasser empor. Im Wasser trieben die kleinen Bunten Fischerboten nahe der Küste.
Ich saß auf meinem Rucksack am Bahnsteig. Der Zug sollte seit einigen Minuten bereits da sein. Ich wartete vergebens. Es machte mir nichts aus. Ich las in mein Buch, als ich den winzigen kleinen Frosch bemerkte der neben mir auf dem noch nassen Boden hüpfte. Der kurze aber heftige Regenschauer war gleich wieder vorbei.
Dann klingelte der Mann mit der Glocke. Der Zug fuhr wenige Minuten danach ein. Ich zog mein Rucksack auf stieg ein und setzte mich auf meinen Platz.
Nach einiger Zeit bemerkte ich mit entsetzen dass mein Armband das ich mir im Norden gekauft hatte weg war. Mit der Zeit ist es mir sehr ans Herz gewachsen. Es hatte mir sofort gefallen als ich es auf dem Nachtmarkt auf dem Tisch liegen sah. Es war sehr einfach gefertigt, aus Kunststoff in den Farben Weis, Blau und Rot. Die Farben der thailändischen Flagge. Der Verschluss funktionierte mit einer kleinen Holzkugel die durch eine Schlaufe führte. Ich muss es wohl verloren haben als ich den Rucksack aufzog. Um es leichter zu machen sagte ich mir es hatte seine Aufgabe erfühlt, hatte mich begleitet auf meiner Reise die im Guten zu Ende ging.
Dies war also meine letzte Zugfahrt. In Bangkok stieg ich am Hauptbahnhof aus. Vor acht Wochen sah ich hier das erste Mal einen thailändischen Zug. Mit dem Skyrail fuhr ich  in die westliche Stadt um von dort mit einem Mini Van für hundertfünfzig Bhat zum Flughafen zu kommen. Der starke Gegensatz, die Hektik der Leute die alle auf ihren Black Berrys und I Phon’s herum druckten  nahm ich wieder viel intensiver war als zu beginn der ersten Tage die ich in Bangkok verbracht hatte. Mann könnte meinen ich befind mich in einem westlichen Land.
Mir war schon etwas bange da ich automatisch mein Visa um zwei Tage überzogen hatte. Ich hatte gehört dass bei einem Tag gerne ein Auge zu gedrückt wird. Aber wie sah es den da bei zwei Tage aus. Im schlimmsten Fall fällt eine Buße von 1000 Bhat an, was zu verkraften wäre.
Die letzte Nacht verbrachte ich am Flughafen auf dem Marmorboden der Halle. Ich setzte mich auf meine Thermarest, schlafen konnte ich sowieso nicht und las etliche Seiten. Ich hatte etwas Gesellschaft  von einer Australierin die ihren gesamten Rucksackinhalt auf dem Boden verteilte und Panik zwecks Übergewicht hatte.
Am 10 März war es dann soweit, die Zollbeamtin Stempelte ohne weitere Kosten meinen Pass, wünschte gute Reise und ich trat zufrieden mit einer innerlicher Ruhe die mir auf meiner Reise immer bewusster wurde meinen Rückflug an.