Um eine Reise zu unternehmen braucht es immer eine gute Idee. Ideen habe ich meistens viele. Es muss jedoch auch passen. Mit passen meine ich die Reise zu planen und in die Tat umzusetzen. Dies ist nicht immer der Fall. Es kam auch schon vor das die eigentliche Reise so gar nichts mehr mit der Grundidee von zu Beginn zu tun hat. So zum Beispiel war es auch vor 5 Monaten. Damals habe ich mich kurzer Hand umentschieden über den Winter nicht auf Reisen zu gehen. Statt dessen habe ich einen Job im Skiservice bis zum Frühjahr zugesagt. Verrückt eigentlich, denn die Reise war für diese Monate bereits geplant. Ich schaute bereits schon nach Versorgungspunkten und nach Flüge. Mehrere Touren waren geplant die ich aneinander reihen wollte. Starten wollte ich mit dem Westweg im Schwarzwald (den ich ja Ende November gelaufen bin) anschliessend auf Korfu um den selbigen Trail zu laufen (inklusive Packraft). Dann nach Spanien um den Camino Sanabres von Salamanca nach Santiago zu gehen. Im Anschluss ev. den Camino Ingles und Camino Primitivo. Zu letzt einen kürzere Gr. Weg auf den Kanarischen Inseln. Nun kam bzw.. kommt alles anders und ich werde im Frühjahr einige Wochen zu Fuss unterwegs sein. Die geplanten Routen vom Herbst werde ich aber nicht gehen. Ich habe mittlerweile neue Ideen gehabt bei denen ich einiges änderte.
Vor einigen Jahren habe ich das Buch von Bill Bryson "Picknick mit Bären" gelesen. So habe ich das erste Mal von den Thruhikern und den langen Wanderwegen gehört. Die letzten Jahre dachte ich immer wieder daran, aber es passte noch nicht. Der Appalachian Trail führt entlang der Ostküste Amerikas und führt zu meist durch Mittelgebirge. Dabei passiert man öfters Ortschaften in denen man seine Lebensmittel Vorräte auffüllen kann. Im Vergleich zum PCT, der entlang der Westküste verläuft gibt es dort viel weniger Versorgungsorte und diese müssen per Anhalter angesteuert werden. Auch führt der PCT auf bis zu 4000 Meter hohe Berge. Somit ist er nicht nur Landschaftlich sondern auch von den über 4000 Kilometern die zurück gelegt werden die grössere Herausforderung. Bestimmt ist es ein unvergessliches und prägendes Erlebnis.
Da die Wochen die ich im Frühjahr haben werde nicht ausreichen um die gesamte Strecke zu gehen, habe ich angefangen eine Teilstrecke zu planen. Gedacht war von der mexikanischen Grenze bis zum Yosemite Nationalpark zu gehen. Auch das wäre zu weit und ich kürzte abermals. Wie ich es auch drehte, es passte einfach nicht. Am liebsten würde ich die Strecke am Stück gehen. Nicht jedoch um als Thruhiker den Trail zu beenden, sondern der Erfahrung und des Erlebnis wegen. Schluss endlich schaute ich mich nach weiter Möglichkeiten um.
So bin ich auf den TA in Neuseeland gestossen. "Te Araroa" nennt man den Langstreckenwanderweg ausgesprochen. Dieser ist der neuste Langstreckenwanderweg der Welt mit einer Länge von 3000 Kilometern. Der Weg auf der Nordinsel ist 1600 Kilometer lang, der auf der Südinsel 1400 Kilometer. Er zählt wirklich noch zu den am wenigsten gegangenen Wege. Aber auch dies wird sich in absehbarer Zeit ändern. In Neuseeland bin ich schonmal ein halbes Jahr lang gewesen. Damals endete meine 1,5 Jahre lange Reise in Nelson auf der Südinsel. Für den TA kommt nur die landschaftlich viel interessante Südinsel in Frage. Von der Jahreszeit passt es auch. Im April ist dort Spätsommer, schon fast Herbst.
Von der Strecke her habe ich keine andere Wahl als in Nelson zu beginnen. Das war nach kurzer aber intensiver Planungszeit Instinktiv klar. Als Endpunkt möchte ich gerne auf der Halbinsel Bluff ankommen. Dies ist aber noch etwas ungewiss, den bis dorthin sind es 1200 Kilometer und bis jetzt sind nur 4 Wochen Zeitspanne sicher. Ich hoffe noch auf die 6 Wochen... es bleibt spannend...
Teilroute vom Te Araroa Trail